Morning Glory Pool
Sinterterrassen bei Mammoth Hot Springs
Die Sinterterrassen wurden 1871 offiziell durch eine geologische Expedition unter Ferdinand V. Hayden entdeckt. Noch im selben Jahr benannte der Goldsucher Harry Horr die Quellen. Einige Indianer-Völker kannten die 70 °C heißen Quellen schon viel länger. Das Wasser enthält überdurchschnittlich hohe Kalk- und Mineralienanteile, die sich in Form von Terrassen ablagern. Die Anordnung der Terrassen hängt sowohl von der Art der Ablagerungen und von der Wachstumsgeschwindigkeit der Mineralien als auch von der Fließrichtung und den Wasserturbulenzen ab. In den entstehenden flachen Becken siedeln sich Algen und Bakterien an; je nach Temperatur des Wassers haben diese unterschiedliche Farben. Aufgrund der immer neuen Ablagerungen wechselt die Fließrichtung des Wassers und damit die Temperatur und so die Farben – von Weiß bis Blau, Braun, Grün, Gelb, Orange oder Rot – der Terrassen von Jahr zu Jahr. Das Wasser fließt von den umliegenden Abhängen herunter, wird unterirdisch durch vulkanische Aktivitäten erwärmt und quillt bei Mammoth Hot Springs an die Erdoberfläche. Dabei entweichen oft schweflige Gase. Der Wasserfluss hat sich bei etwa ca. 1900 Liter pro Minute eingependelt. Zuunterst angelangt versickert das Wasser. Ähnliche Sinterterrassen finden sich im türkischen Pamukkale. In Neuseeland existierten ebenfalls vergleichbare Sinterterrassen, sie wurden allerdings 1886 durch vulkanische Aktivitäten zerstört.
Lower Falls im Grand Canyon of the Yellowstone vom Artist Point
Die nordamerikanische Hauptwasserscheide, die den Wasserabfluss in den Pazifik und in den Atlantik trennt, verläuft diagonal durch den südwestlichen Teil des Parks. Drei größere Flüsse entspringen in den Bergen des Parks. Der Yellowstone River gab dem Nationalpark den Namen. Er verlässt den Nationalpark im Norden und fließt über den Missouri River, den Mississippi River und den Golf von Mexiko letztlich in den Atlantik. Das Wasser des Madison River fließt im Westen ab und endet via das Missouri-Mississippi-Flusssystem ebenfalls im Atlantik. Der Snake River fließt im Süden aus dem Park und mündet in den Pazifik, obwohl sein Quellgebiet ganz in der Nähe der Quelle des Yellowstone River liegt. Insgesamt finden sich im Park 290 Wasserfälle mit einer Fallhöhe von mindestens 4,5 Metern, darunter die benachbarten Lower Falls, mit 94 Metern die höchsten Fälle des Parks, und Upper Falls im Grand Canyon of the Yellowstone sowie der Tower Fall bei der Mündung des Tower Creek in den Yellowstone River.