Dettifoss Wasserfall
Husavik
Húsavík ist eine der ältesten Siedlungen Islands und mit 2.450 Einwohnern größte Stadt im Distrikt Þingeyjarsýsla und das Dienstleistungszentrum für die Umgebung. Die Stadt ist bekannt für Walbeobachtungstouren in der Bucht von Skjálfandi und wird oft als Walhauptstadt Islands bezeichnet. Bis zu 23 Walarten, darunter der Blauwal, sowie große Kolonien von Papageientauchern können in oder um die Bucht herum gefunden werden. Im Jahr 2020 wurde der Ort international bekannt durch den von Netflix produzierten Film Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga mit Will Ferrellund Rachel McAdams in den Hauptrollen, der sich um eine Band namens Fire Saga aus diesem Ort dreht, die beim Eurovision Song Contest antreten will. Das Museumshaus in Húsavík, wie die Einwohner des Bezirks ihr Kulturzentrum nennen, beherbergt einen Teil des Bezirksmuseums South Þingeyjarsýsla, ein Schifffahrtsmuseum, ein Naturkundemuseum, ein Volkskundemuseum, ein Bezirksarchiv, ein Fotoarchiv und eine Kunstgalerie. Das kulturelle Leben in und um die Stadt blüht, der aktive und enthusiastische Theaterverein gehört zu den besten Amateurtheatergruppen Islands. Es gibt eine Reihe von Chören und Instrumentalgruppen, die eine aktive Rolle im Bereich der Musik spielen. Die evangelische Kirche Húsavíkurkirkja wurde am 2. Juni 1907 eingeweiht und 1924 innen ausgemalt. Sie besteht aus norwegischem Holz und ist etwas größer als die üblichen isländischen Landkirchen. Viele Menschen halten sie für die schönste Kirche Islands.
Dettifoss
"Wo nie vom Gestein, dem düstergrauen, ein goldig Blümlein zum Himmel lacht; wo schneeweisser Wogen grimmige Klauen die hohen Klüfte erfassen mit Macht.
Hier sprachest mit donnernder Stimme du immer, mein trauter Freund schon, als ich noch Kind. Der Fels unter dir erbebt mit Gewimmer, dem Halme gleich im nachtkalten Wind.
Du singst ein Lied von den toten Ahnen und von den Zeiten des Heldentums, uns an die alte Freiheit zu mahnen und an den traurigen Abend des Ruhms.
Es spielen durch Wolken die hellen Strahlen der Sonne auf dir in lustigem Tanz, um über die tosenden Wogen zu malen des Regenbogens farbigen Glanz.
Gar fürchterlich bist du, doch wunderprächtig, o Wasserfall, du kristall'ner Koloss! Und immer jagst du kraftvoll und mächtig dahin durchs einsame Felsenschloss.
Die Zeiten wechseln; kein Freudenschimmer erhellt den früher so fröhlichen Sinn; nur du, du brausest gleich schrecklich immer, von steiler Höhe stürzend, dahin."
Wanderung am Vulkan Leirhnjúkur
Der aktive Vulkan ist Teil des Vulkansystems der Krafla und ist 592 m hoch. Die unteren Partien bestehen aus Palagonit. Der Vulkan ist immer noch recht warm und dies erklärt sich durch die Existenz einer Magmakammer unter der Krafla-Caldera in Tiefen zwischen 2,5 und 8 km, von der eine Intrusion unter dem Leirhnjúkur bis in 2,5 km unter der Erdoberfläche hinaufreicht. In der ersten historischen Ausbruchsserie von 1727 bis 1746, den sog. Mývatn-Feuern, spielte der Vulkan eine bedeutende Rolle. Am 20. September 1975 begann eine weitere Ausbruchsserie im Krafla-System, die sog. Krafla-Feuer, diesmal direkt an der Nordflanke des Leirhnjúkur. Dabei lag aber eine große, sich füllende Magmakammer genau unter dem Berg in 3–7 km Tiefe. Die Ausbruchsserie hielt mit Unterbrechungen bis 1984 an
Der Goðafoss - der Götterwasserfall
Das Wasser des Skjálfandafljót stürzt über einer Breite von 158 m, die von drei Felsen unterbrochen wird, etwa 11 m in einem Bogen in die Tiefe.
Der Wasserfall wurde am 12. Juni 2020 unter Naturschutz gestellt. Der Sage nach soll der Gode und Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson um das Jahr 1000 n. Chr., nach der beschlossenen Übernahme des Christentums als Staatsreligion, die letzten heidnischen Götterbilder in den Goðafoss geworfen haben. Ein Kirchenfensterbild in der Domkirche von Akureyri(Akureyrarkirkja) erinnert an diese Geschichte.
Das Geothermalgebiet Hverarönd / Hverir
Hverarönd liegt auf der Ostseite des Berges Námafjall beim Pass Námaskarð, über den die Ringstraße vom Mývatn nach Egilsstaðir verläuft. Beim Námafjall (Bergwerksberg 482 m) handelt sich um einen aktiven Vulkan, der zum Vulkansystem der Krafla gehört. In dem Hochtemperaturgebiet gibt es Solfataren, also Stellen, an denen Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, elementarer Schwefel und andere Mineralien aus der Erde austreten, sowie zahlreiche heiße Schlammtöpfe und Fumarolen. In 1000 m Tiefe wurden Temperaturen von über 200 °C gemessen. Das Hochtemperaturgebiet wird in Reiseführern oft mit dem Namen des Berges, oder des Passes bezeichnet, das Solfatarenfeld heißt aber Hverarönd. Im Mittelalter wurde der elementare Schwefel für die Produktion von Schießpulver exportiert. Dieser Export über den Hafenort Húsavík dauerte bis in das 19. Jahrhundert an.
Museumshof Grenjaðarstaður
Der 1865 errichtete Hof Grenjaðarstaður unterscheidet sich von anderen Torfgehöften durch die Zwischenmauern aus Lavagestein, die man nur selten in Island findet. Die Innenausstattung zeugt vom Wohlstand der Besitzer. Die Pfarrei Grenjaðarstaður war über Jahrhunderte einer der reichsten in ganz Island. Der Hof ist etwa 775 m² groß. In dem fünfgiebeligen Haus lebten bis zu 30 Menschen. Der Hof Grenjaðarstaður gilt als das isländische Gegenstück zu einem europäischen Schloß. In Relation kann man sich gut vorstellen, wie ärmlich die Verhältnisse auf kleineren Höfen waren. Wie viele andere Torfhöfe war auch Grenjaðarstaður noch bis Mitte des 20. Jh. bewohnt. Die Kirche Grenjaðarstaðarkirkja wurde 1865 aus Holz errichtet. Die Kirchenglocken stammen aus den Jahren 1663 und 1740. 1964–1965 wurde der Turm gebaut, und die Kirche wurde nach Osten hin vergrößert. Schon vor der Reformation stand hier eine Kirche, die dem hl. Martin geweiht war. Auf einem Runenstein aus dem 15. Jh. findet man eine Inschrift, die zum Gebet auffordert. Im Gegensatz zu vielen anderen Torfgehöften, die mit zunehmenden Wohlstand der Isländer aufgegeben wurden, blieb Grenjaðarstaður erhalten und wurde 1958 als Museum eröffnet.
Stuðlagil - die Säulenschlucht
Die Schlucht des Flusses Jökla ist bekannt für seine bis zu 30m hohen säulenförmigen Basaltfelsen und das blaugrüne Wasser, das durch die Schlucht fließt. Es wurde zu einer unerwarteten touristischen Sensation, nachdem es 2017 in einer Broschüre der WOW Air Airline gezeigt wurde. Durch das 2009 eröffnete Wasserkraftwerk Kárahnjúkar verlor der Fluß 60 Prozent seines Wasserkörpers und der Wasserspiegel sank um 7 bis 8 Meter und die wunderschönen Basaltformationen wurden sichtbar. Der Jökulsá á Brú, wie der Fluss auch genannt wird, führte früher stündlich etwa 120 Tonnen Gestein in Richtung Nordatlantik.